ChatGPT zeigt, wie intuitiv die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine sein kann


ChatGPT ist beeindruckend. Aber lange nicht perfekt. Wer sich in Themen auskennt, kann das KI-Tool nutzen, um sich inspirieren zu lassen oder um einen ersten Überblick zu erlangen. Ein Faktencheck ist aber unerlässlich. Und wenn die Texte nicht zu oberflächlich sein sollen, ist ChatGPT kaum zu gebrauchen.

Neben dem maschinellen Erkennen und Verstehen von Inhalten und der Generierung derer, zeigt ChatGPT etwas, das im Vergleich zur Text- und Code-Erstellung relativ wenig Beachtung findet:

Dass in Zukunft Mensch und Maschine viel einfacher als bisher miteinander kommunizieren können. Und zwar, indem Userinnen und User in Alltagssprache sagen (sprechen oder aufschreiben), was sie gerne hätten.

Ein paar Beispiele:

1. Anstatt beim Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn über ein Touch-Display in vielen verschiedenen Handlungsschritten sich bis zur gewünschten Fahrkarte vorzuarbeiten, könnte in Zukunft einfach mit ihm gesprochen werden:

“Ich bin 25 Jahre alt und habe keine Bahncard. Ich will nach Frankfurt fahren. Und zwar möglichst günstig und mit möglichst wenig umsteigen. Zeitlich bin ich einigermaßen flexibel. Welche Optionen gibt es?”

2. Teure Kreissägen können heute schon sehr viel selbst. Parallelanschlag, Schnitttiefe, Gehrungsschnitt – per Touchscreen werden die gewünschten Parameter eingestellt. Eine gewisse Einarbeitung und Lernen der Maschine ist dafür notwendig. Das ginge aber auch anders:

“Ich will Eiche Massiv sägen. Längsschnitt. 40 mm. Das Brett soll 65 cm breit werden. Mit Parallelanschlag. Wenn du noch mehr Infos brauchst, frag mich.”

Die Kreissäge stellt ggf. Rückfragen, stellt alles ein, lässt sich die Parameter bestätigen, und das Sägen kann beginnen.

3. Ähnliches gilt für CNC-Fräsen. Statt die Befehle über G-Code einzugeben, könnte die Maschinensteuerung eine natürliche Sprache erfassen und die gewünschten Parameter einstellen.

4. Moderne, hochwertige Autos haben teilweise so viele Assistenzsysteme und Möglichkeiten der individuellen Anpassung an Bord, dass sich die Besitzer/innen umfassend damit beschäftigen müssen, um einigermaßen Überblick zu haben. Sprachsteuerung gibt es schon, doch eine Software, die zuverlässig den tatsächlichen Inhalt, die Semantik von intuitiv Gesagtem erkennt, würde die Interaktion zwischen Mensch und Auto deutlich vereinfachen:

“Ich will heute mal nicht so schnell fahren. Aber LKWs schon überholen. Ich habe es nicht eilig und will ganz entspannt nach Rostock kommen.”

Da der Autobahnassistent (Kombination aus Adaptivem Tempomat und Spurhalteassistent) auf Basis des sonst üblichen Fahrverhaltens dazu gelernt hat, weiß er, wie er diesen Sprachbefehl zu interpretieren hat. Die 120 Kilometer Autobahn fährt das Auto weitgehend von selbst.

5. Auch umgekehrt kann KI die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine vereinfachen. ChatGPT versteht zum Beispiel Code und kann ihn erklären.


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